Elke Heidenreich:
Die Schönste war sie sowieso immer. Und nun ist sie auch noch gescheit, witzig und von überwältigender Natürlichkeit: Isabella Rossellini hat „Some of me" wirklich selbst geschrieben, und das Buch strahlt nur so vor lauter Charme und Warme, und ob das alles wahr ist, was sie über die berühmten Eltern erzählt? Ganz egal, denn, so sagt sie, „die Lüge ist die einzige Technik, die es mir ermöglicht, nicht die faktische, sondern die emotionale Wahrheit zu erzählen". So gescheit sind nicht viele Schriftsteller, und zusammen mit den Fotos ist diese Autobiografie von der ersten bis zur letzten Seite ein wunderschönes Buch geworden. Isabella Rossellini, hervorgegangen aus einer der berühmtesten Künstlerehen unseres Jahrhunderts und als Film-schauspielcrin und Photomodell heute selbst ein Weltstar, hat mit ihrer Autobiographic ein literarisches Kabinettstück abgeliefert. Some of Me ist ein Glücksfall, nicht nur in der Gattung der Künstlermemoiren. Originell, provokant, sprühend vor Witz, voller Heiterkeit und entwaffnender Selbstironie gibt Isabella Rossellini eine inspirierende Vorstellung weiblicher Lebenskunst. Spielerisch hält sie die Balance zwischen den vielen Rollen ihrer Künstlerexistenz und ihres Privatlebens als Tochter, Schwester, Geliebte, Ehefrau, Muse und Mutter. Und meisterlich versteht sie mit der Last und der Lust zu jonglieren, die ein Image bigger than life mit sich bringt.. Stilistisch ist Some of Me ein brillant komponiertes Mosaik aus vielen kurzen Szenen, die ihr Leben und ihre Welt wie einen Film vor unseren Augen ablaufen lassen -begleitet von einem vielstimmigen Konzert der Bilder, angefangen bei jenen, die auf ihrem Nachttisch stehen, über Familienphotos bis hin zu Filmbildern und den artifi-ziellen Vogue-Covers von Richard Avedon. Über Ingrid Bergman, ihre Mutter, schreibt sie: »Ihre zweitliebste Beschäftigung nach der Schauspielerei war das Putzen, was nicht heißen soll, daß ihr das Putzen lieber war als ich. Ich bin sicher, ich lag ihr mehr am Herzen als der Hausputz, aber am glücklichsten war sie, wenn sie beides kombinieren konnte. Also putzten wir gemeinsam.« Über ihren Vater Roberto Rossellini schreibt sie: »Mein Vater war zu uns wie eine >jiddische Mamma<. Für uns Kinder (wir waren zu siebt) war es eines unserer Lieblingsspiele, uns auf Daddy zu werfen. Er legte sich auf die Seite und spielte die Muttersau, und wir waren die Ferkel.« Sie schreibt über ihre berühmte Nacktszene in David Lynchs Kultfilm Blue Velvet und ihre Arbeit als Photomodell mit Richard Avedon, Bruce Weber und Steven Meisel. Über ihren Rausschmiß bei Lancöme, weil sie es wagte, vierzig zu werden. Über den zweijährigen Kampf gegen die Skoliose, die Krankheit, die ihr die Teenagerzeit verdarb. Über den Unterschied zwischen Schauspielerei und der Arbeit als Photomodell. Über ihre Kinder: Tochter Elettra, die, als sie von der Kindergärtnerin gefragt wurde, was sie tun würde, wenn sie auf einem Flughafen verlorenginge, zur Antwort gab: »Ich suche ein Poster von meiner Mami, stell mich drunter und warte, bis jemand kommt und mir hilft«; und ihren Adoptivsohn Roberto. Über ihre Begegnungen mit Anna Magnani, der früheren Lebensgefährtin ihres Vaters, und Katharinc Hepburn. Über die Eigenheiten ihrer vielen Haustiere. Über ihre Garderobe. Über die Phantasie, das Lügen und das Flunkern. Sie erzählt, offen und doch diskret, über die Männer in ihrem Leben: ExEhemann Martin Scorsese, David Lynch und Gary Old-man. Und sie führt ausführliche, intime Gespräche mit ihren geliebten Toten. isabella rossellini wurde 1952 geboren und wuchs in Rom und Paris auf. Mit neunzehn zog sie nach New York, mit achtundzwanzig begann sie ihre Karriere als Photomodell. Ihr Filmdebüt hatte sie 1978 mit dem Taviani-Film II Prato - Die Wiese. In Amerika folgten dann u.a. White Nights - Nacht der Entscheidung, Blue Velvet, Cousins - Seitensprünge, Wild at Heart, Fearless - Jenseits der Angst, Ludwig van B. - Meine unsterbliche Geliebte, Das Begräbnis und Big Night. Im italienischen Fernsehen moderierte sie eine eigene Sendung; in Amerika trat sie in mehreren TV-Serien auf. Nach vierzehn Jahren als Exklusivmodell der Kosmetikfirma Lancöme wurde sie 1995 Vizepräsidentin bei der Lancaster Group, um dort eine neue Make-up- und Parfumlinie zu entwickeln. Sie lebt mit ihren beiden Kindern in New York.
Erster Satz
... das sind die Kategorien, mit denen man mich identifiziert, sie bilden die demographischen Parameter für mein Selbstverständnis
... das sind die Kategorien, mit denen man mich identifiziert, sie bilden die demographischen Parameter für mein Selbstverständnis
Schöne Sätze
- sehr viele ...
Letzter Satz
Martin hat, wie immer, recht.
Martin hat, wie immer, recht.
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Sticken: Fliegenpilz
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Wir reichen heute Martini
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Martini
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Martini
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Salute! Bis nächsten Freitag im Belletri-stick Salon...
Bin tief beeindruckt von den Stickereien der MTSA. Sie sehen aus, wie kurz mit dem Pinsel hingeschwungen. Vielen Dank für diese Anregungen und der Martini ist so lecker!
AntwortenLöschenSalute Ariadne & Penelope