Freitag, 2. Dezember 2011

Unmögliches Weihnachtsbuch, bestrickte Christbaumkugel & Siebenbürger Kleingebäck

Weihnachten – das unmöglichste alle Bücher



Pressestimmen:
»Weihnachten wie nie. Anzüglich, unziemlich, lecker.« Die Welt
»Ein neues literarischkulinarisches Menü vom Allerfeinsten.« Focus
»Ein Fest von einem Buch.« NDR Kultur
Kann man dem Vorwort glauben? Wenn ja so ist dieses Buch aus einer Schwindelei entstanden. “Was machen wir als nächstes?” fragte der Verleger das erfolgreiche Autorentrio, das mit dem wunderbaren Band “Wurst” im vergangenen Jahr eben dieser die angemessene Referenz erwiesen hatte. Nur wollten die Herren diesmal nicht so recht, es gab reichlich wegzukochen, -zeichnen und -dichten. “Ich hielt mich für besonders gerissen und schlug das unmöglichste alle Bücher vor. ‘Weihnachten’, sagte ich. Damit wären wir aus dem Schneider. Mein Kalkül war: Zum Thema Weihnachten kann man wirklich kein Buch mehr machen.”


Falsch kalkuliert, Herr Droste. Dem Verleger gefiel die Idee: “Das machen wir, das ist doch eine Aufgabe: aus diesem vermeintlich komplett und kitschig kommerziell abgegrasten Thema die Sustanz herausholen! Also – die Sache ist perfekt!”
Derart soll es gewesen sein, und warum auch nicht? Wer das Buch in der Hand hält, dem ist es ganz egal, auf welchem glatten Eis es entstanden ist.
Denn so kann ein Weihnachtsbuch auch aussehen: sinnliche Bilder von Nikolaus Heidelbach, Erinnerungen und Rezepte aus Vincent Klinks schwäbischer Heimat und besinnlich-böse Texte von Wiglaf Droste, wie sein Gedicht “Zur Weihnachtszeit Besinnlichkeit”, in dem es unter anderem heißt:
“Draußen weihnachtsmarkten alle,
Strampeln in der Kaufrauschfalle.
Machen nichts als Remmi-Demmi.
Lauter als Motörheads Lemmie,
Stopfen sich mit Formfleischhäppchen
Voll und jagen geizgeil Schnäppchen,
Gieren auf den schnellen Fitsch.
Dazu flimmert Weihnachtskitsch.”
Vincent Klink, dessen Restaurant Wielandshöhe in Stuttgart Gourmets von nah und fern anlockt, verrät einige Rezepte und erzählt dazu Geschichten, wie nur er sie erzählen kann: ironisch distanziert und doch voller Seele, und er liefert über die Gaumenfreude hinaus noch einen weiteren sinnvollen Grund für üppige Küche: “Fettfrohe Familienfeste können sehr friedensstiftend sein. Vetragen sich die Verwandten unterm Jahr nicht, unter dem Dikat der Gans werden alle Beteiligten sanft, nachgiebig, allerdings auch schläfrig. Gänse waren schon immer für den Frieden gut. Sie beschützten die Römer und retteten sie oft vor Angriffen unserer keulenschwingenden Altvorderen.”
Schön üppig sind Nikolaus Heidelbachs Illustrationen ausgefallen, das gilt sowohl für ihre Anzahl als auch für die Darstellungen; wo und wie der Mann sich überall Weihnachtsmänner und Engel vorstellt sei hier nicht weiter verraten, schließlich soll das Buch von Kräften gekauft werden. Aber ein knuspriges Vorfreude-Plätzchen haben wir doch: Wiglaf Droste hat den Herrenzimmerlesern zwei ganz feine Geschichte überlassen: Ein Papst in der Post – Heiligabend im Himmel und Weihnachten rot-weiß.

Wer die Finger nicht ganz von Weihnachten lassen mag, dem sei dieses Buch von Herzen empfohlen. Hoch und unheilig versprochen: Mit dem üblichen Weihnachtsknuddelkitsch hat es nicht das geringste zu tun.
Die Rezepte:
  • Karpfenfilet mit Lebkuchen und Weißbier
  • Die Ur-, Geburts- und Festtagssuppe (Wiglaf Droste)
  • Ente in Sherrysauce
  • Scharfe jüdische Gänsesuppe
  • Ofenschlupfer nach Tante Agathe
  • Weihnachtliche Maultaschen
  • Vincents Mandelplätzchen
  • Tarte Tatin


v. l. n. r.: Wiglaf Droste, Nikolaus Heidelbach, Vincent Klink. Illustration: Nikolaus Heidelbach

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Bestrickte Christbaumkugel
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Wir reichen heute: Siebenbürger Kleingebäck
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Lasst es Euch schmecken! Bis nächsten Freitag im Belletri-stick Salon...
 
 
 

2 Kommentare:

  1. Hihi - die Christbaumkugel ist DER Hit! :)

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  2. Die Tante Jolesch will ich unbedingt näher kennenlernen. Danke für den Tipp, ihr Lieben!

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